Des Lebens Lauf
Das Leben kommt, das Leben geht,
all die Jahrzehnte wie verweht.
Doch da, ein Bild aus früh´ren Jahren
nach Krieg und Flucht und großer Not,
als wir für wenig dankbar waren.
Genügsamkeit ist lang schon tot.
Und wieder lüftet sich der Schleier,
seh´in die Jugendzeit zurück,
erinn´re mich der ersten Liebe,
so unbeschwert und voller Glück.
Doch gab´s auch manche Trauerstunde,
und Abschiednehmen fällt uns schwer.
Geh auf dem Friedhof meine Runde,
vermisse, die hier liegen, sehr.
Da hat doch jemand mich gerufen!
Nein, nein es täuscht, ich geh zurück.
Dort stehn sie: Kinder, Kindeskinder!
Nun bin ganz selig ich vor Glück!
Das Leben kommt, das Leben geht,
und eines Tags sind wir verweht.